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Verdauung: Das tägliche Wunder unseres Körpers

Warum es sich lohnt, deiner Verdauung Aufmerksamkeit zu schenken

Über Verdauungsangelegenheiten plaudern wir nicht unbedingt zum Mittagessen mit unseren Kollegen – meistens nicht mal mit unseren engsten Freunden. Doch es lohnt sich, denn unser Verdauungssystem ist ebenso komplex wie spannend. Was passiert alles in deiner Körpermitte – und was kannst du tun, um dieses Wunderwerk zu unterstützen? Hier gibts Wissenswertes und Tipps – und im besten Fall jede Menge spannenden Gesprächsstoff. Also los: Lass uns die Verdauung aus ihrem Schattendasein befreien und zum Gesprächsthema Nummer 1 machen.

28.2.2023 Lesezeichen setzen


Frau beißt genussvoll in ein mit Gemüse belegtes Brot.

Es lohnt sich dem Tabuthema Verdauung Aufmerksamkeit zu schenken. 

Stell dir vor, du sitzt in einem Konzertsaal und lauschst einer wunderschönen Symphonie – Geige, Cello, Flöte und Schlagzeug arbeiten zusammen und bilden eine perfekt abgestimmte Harmonie. Jedes Instrument hat seine Rolle – und genauso ist es mit unserem Verdauungssystem: Jedes Organ, Enzym und Hormon erfüllt seine ganz spezielle Aufgabe. Durch dieses Zusammenspiel schafft es dein Verdauungstrakt jeden Tag aufs Neue, rund drei Kilogramm Essen und Trinken zu verarbeiten und den Körper so mit Energie und allen nötigen Nährstoffen zu versorgen. Zugleich ist der Darm unser wichtigster Schutzschild gegen Viren, Bakterien und Giftstoffe.

Verdauung – die Reise der Speise

Egal, ob das Müsli zum Frühstück, der Salat zu Mittag oder die Spaghetti zum Abendessen – jeder Bissen, den wir zu uns nehmen, tritt eine mehr als sechs Meter lange Reise durch unseren Körper an. Nahrung transportieren und Nährstoffe herausfiltern, Immunzellen bilden und Keime abwehren – die Verdauung ist aufreibende Arbeit und kann insgesamt bis zu 100 Stunden dauern.

Lass uns gemeinsam mal die leckeren Spaghetti auf ihrer Reise begleiten: Alles startet im Mund? Nicht ganz – bereits der Anblick und der verführerische Geruch der schmackhaften Nudeln lässt uns das Wasser im Mund zusammenlaufen – die ersten Verdauungsprozesse werden also schon vorher in Gang gesetzt. Umso wichtiger ist es daher, dass wir unsere Mahlzeiten mit Achtsamkeit genießen und nicht einfach nur hektisch in unseren Mund befördern. Essen ist nämlich viel mehr als reine Nahrungsaufnahme – vor allem: Genuss und Lebensfreude. Im Mund geht’s dann weiter: Hier wird jede einzelne Spaghetti mithilfe von Zähnen und Speichel zerkleinert. Unser Speichel enthält Enzyme, die die Verdauung weiter ankurbeln. Nachdem wir genüsslich runtergeschluckt haben, werden die Nudelstücke durch die etwa 25 Zentimeter lange Speiseröhre in den Magen transportiert. Der saure Magensaft tötet hier Bakterien ab – und Enzyme setzen die Eiweiß- und Fettverdauung fort. Im weiteren Verlauf der Verdauung werden die Spaghetti nach und nach in Einzelteile zerlegt – nämlich Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate.

Als Nächstes geht es in den ersten Teil des Dünndarms: den Zwölffingerdarm: Hier wird der Cocktail verfeinert – aus Leber und Bauchspeicheldrüse werden weitere Verdauungssäfte produziert. Die Leber produziert Galle, die für die Fettverbrennung eine wichtige Rolle spielt und Insulin aus der Bauchspeicheldrüse hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Der gesamte Dünndarm – das Herzstück der Verdauung – ist wie ein Mixer, der die Spaghetti in kleine Stücke zerhackt und vermischt. Ziemlich dünnflüssig werden aus den nicht wiederzuerkennenden Spaghetti Nährstoffe extrahiert und in den Blutkreislauf aufgenommen, um deinem Körper die Energie zu geben, die er braucht. Alles, was nicht verwertet werden kann, kommt im Dickdarm an: Insbesondere hier leben tausende Stämme unterschiedlicher Darmbakterien, die unter anderem helfen, Nahrungsreste abzubauen und verschiedene Stoffe zu produzieren. Das restliche Wasser wird entzogen, sodass der letzte Rest eingedickt wird. Der Kot wird gelagert – bis wir auf die Toilette gehen müssen.

Du bist, was du isst

Ob ein lautes Grummeln, Knurren oder Blubbern – Verdauungsgeräusche sind völlig normal und ein Beweis dafür, dass alles funktioniert, wie es soll. Wenn du dir die ausgerollte Oberfläche des gesamten Darms vorstellen willst, dann kannst du an die Größe eines Basketballfelds denken. Zusätzlich ist er das größte Immunorgan unseres Körpers. Du wirst sehen: Wenn du deinen Darm gut behandelst, bedankt er sich dafür. Im Laufe unseres Lebens verdaut unser Wunderwerk rund 30.000 kg feste Nahrung. Mit einer gesunden Ernährung inklusive aller wichtigen Mikronährstoffe kannst du gezielt deine Verdauung unterstützen. Dazu gehören unter anderem: Vitamin B1, B2, B3, B12, Folsäure, Vitamin C, Kalzium, Magnesium und Zink. Vor allem fermentierte Lebensmittel sind besonders beliebt bei unserem Darm und seinen Bewohnern, den Darmbakterien.

Beim Essen gilt allgemein: Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören – er verrät uns, was uns guttut. Mit Symptomen wie zum Beispiel Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall teilt er dir mit, dass du etwas nicht verträgst – sozusagen ein eigenes Schutzsystem. Fühlst du dich hingegen gesund und munter, scheint dein Körper mit dem, was du gerade zu dir nimmst, zufrieden zu sein.  

„Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen: Man kann ihm nur Dinge zumuten, die er verdauen kann.“

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Wie beeinflussen Emotionen unser Verdauungssystem?

„Ich habe Schmetterlinge im Bauch“, „mein Bauchgefühl sagt mir …“ oder „das bereitet mir Bauchschmerzen“ – gängige Redewendungen wie diese zeigen, wie sehr die Psyche das Verdauungssystem beeinflussen kann. Der Grund: Unser Gehirn und unsere Verdauung sind über den Vagusnerv eng miteinander verbunden. Diese Verbindung von Bauch und Kopf – die Darm-Hirn-Achse – ist besonders wichtig für dein Wohlbefinden. Denn: Im Darm wird mithilfe von Mikroorganismen das Glückshormon Serotonin hergestellt. Der Darm kommuniziert also ähnlich wie das Gehirn über Botenstoffe, einschließlich Hormone, Neurotransmitter und Pheromone, und verfügt über Nervenverbindungen zur Großhirnrinde und zum limbischen System – das ist deine emotionale Schaltstelle im Gehirn. Kaum verwunderlich, dass der Darm auch als zweites Gehirn bezeichnet wird. Eine gute Verdauung kann also dazu beitragen, dass wir uns emotional stabil und glücklich fühlen. Entsprechend kann uns Stress und Hektik auch auf den Magen schlagen und unser Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht bringen.

6 Tipps – so förderst du dein Wunderwerk Verdauung

Es grummelt und zwickt im Bauch? Verdauungsprobleme mag niemand, aber keine Sorge: Es gibt einfache Wege, um dein Bauchwohlgefühl wieder herzustellen. Neben dem klassischen Verdauungsspaziergang haben wir ein paar Tipps für dich, die deinen Bauch wieder glücklich machen:

  1. Bauchmassage: Für diese Massage brauchst du keinen Masseur –nur deine Hände und ein paar Minuten Zeit. Denn:Schon sanftes Streicheln regt die Darmbewegungen an. Lege dich dafür bequem auf den Rücken und massiere deinen Bauch in kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn – verwende leichten Druck um den Darm zu stimulieren.
  2. Lachen ist die beste Medizin: Ein guter Komiker, eine lustige Serie oder Lach-Yoga-Übungen mit Freunden – Lachen ist nicht nur gut für die Seele, sondern auch für die Verdauung. Durch die Auf- und Ab-Bewegungen deiner Bauchmuskeln werden die Verdauungsorgane stimuliert, was wiederum die Durchblutung verbessert und den Stoffwechsel anregt.
  3. Probiotika: Vor allem dein Darm braucht zur Unterstützung deiner Verdauung gute Bakterien. Probiotika sind Zubereitungen aus lebenden Mikroorganismen, die dein Verdauungssystem unterstützen können. Auch fermentierte Lebensmittel wie zum Beispiel Joghurt, Sauerkraut oder Kimchi enthalten solche probiotischen Mikroorganismen.
  4. Toilettenhocker: Hast du dir jemals darüber Gedanken gemacht, ob die Art, wie du auf Toilette sitzt, richtig ist? Anatomisch gesehen ist die hockende Position –wie sie früher auch gängig war –optimal. Probier’s bei deinem nächsten Toilettengang doch einfach mal aus: Ein Hocker bringt dich in eine angehobene Sitzposition, wodurch der Enddarm geöffnet und das „Geschäft“ erleichtert wird.
  5. Verdauungsyoga:  Herabschauender Hund, Sonnengruß oder Kobra – mit vollem Magen denken die wenigsten an Yoga, aber: Wenn deine Verdauung schlapp macht, können ein paar Übungen wahre Wunder bewirken.
  6. Wärme: Eine Wärmflasche oder ein Heizkissen auf dem Bauch hilft nicht nur bei Bauchschmerzen – die Wärme sorgt dafür, dass sich deine Darmmuskeln entspannen und deine Verdauung angeregt wird. Schon 15 bis 20 Minuten reichen, um deinen Darm in Fahrt zu bringen.


Was ist dein Geheimtipp, um deinen Bauch „glücklich“ zu halten? Schreib uns deine Antwort gerne in die Kommentare!