Körpersprache – so wichtig ist sie für deine Kommunikation
Die wortlose Sprache deiner Gefühle
Ein Lächeln, aufgerissene Augen, eine liebevolle Umarmung – auch ohne Worte können wir so einiges sagen. Viele Signale unserer Körpersprache sind uns gar nicht bewusst, aber sie verraten eine Menge über unsere Gefühle. Was genau dahinter steckt, haben wir uns genauer für dich angeschaut.

Rund 65 – 90 % kommunizieren wir über unsere Körpersprache.
Sowohl Worte als auch Schweigen können unserem Gegenüber vieles mitteilen – egal ob wir wollen oder nicht. Es ist schlichtweg unmöglich, nicht zu kommunizieren – ein bekannter Grundsatz des Philosophen Paul Watzlawick. Mit intensiven Blicken, Körperkontakt und einem Lächeln kannst du deinem Gegenüber auch ohne Worte Zuneigung, Interesse und Aufmerksamkeit zeigen. Die Körpersprache ist eine uralte Form der zwischenmenschlichen Verständigung und unentbehrlich für eine erfolgreiche Kommunikation – rund 65 – 90 % drücken wir uns nonverbal aus.
„Man kann nicht nicht kommunizieren.“
Was ist Körpersprache?
Wusstet du, dass jeder Mensch sieben verschiedene Grundemotionen hat, die jeder kennt – egal wo er herkommt: Wut, Überraschung, Angst, Trauer, Ekel, Freude und Verachtung. Diese Emotionen drücken wir eben auch unmissverständlich in unserer Körpersprache aus: Haltung, Gestik und Mimik. Sie alle zeigen in der Regel unverfälscht, wie wir uns gerade wirklich fühlen. Die Bewegungen finden meist unbewusst statt und lassen sich daher schwer lenken, geschweige denn unterdrücken. Die Körpersprache gilt daher als authentischer, im Vergleich zu dem, was wir mit unseren Worten preisgeben – unser Körper spricht bereits, bevor unser Verstand darüber nachdenken konnte, was er sagen will. Stell dir vor, es würde keine Körpersprache geben. Wie könnten wir erkennen, wie sich unser Gegenüber wirklich fühlt und ob er wirklich das meint, was er sagt? Am Telefon zum Beispiel kann es schwierig sein, den Gesprächspartner zu verstehen – schließlich können wir die Körpersprache nicht sehen. Aber selbst da wird unsere Stimme durch die Sprache unserer Gestik und Mimik beeinflusst.
Schon gewusst
Selbst blind geborene Menschen werfen ihre Arme hoch, wenn sie sich freuen, oder sinken zusammen, wenn sie traurig sind.
Wie beeinflusst die Körpersprache die Wahrnehmung anderer?
Hast du dir schon mal überlegt, warum du manche Menschen sympathisch findest und andere nicht – und das, ohne ein Wort miteinander gewechselt zu haben? Mimik, Gestik, Haltung, Bewegung, räumliche Beziehung, Berührung und Kleidung – all das sind wichtige Mittel der Körpersprache. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass 95 % des ersten Eindrucks von Aussehen, Kleidung, Haltung, Gestik und Mimik, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage, Betonung und Dialekt bestimmt werden – nur 5 % sind abhängig davon, was wir mit Worten sagen. Innerhalb von einer Sekunde entscheiden wir, ob wir unser Gegenüber sympathisch finden oder nicht.
Körpersprache gleich Weltsprache?
Im Urlaub verständigen wir uns oft mit Händen und Füßen, da wir häufig nicht dieselbe Sprache sprechen wie unser Gegenüber. Heißt das, es gibt ein Lexikon der nonverbalen Sprache, dass jeder insgeheim nutzt? Leider nicht – viele Körpersignale haben von Kultur zu Kultur unterschiedliche Bedeutungen. Zum Beispiel wird der nach oben zeigende Daumen in Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas als etwas Positives bzw. als eine Zustimmung verstanden. In Sardinien, Teilen von Westafrika, Kolumbien und Nahost ist die Geste allerdings eine Obszönität.
Bewusste und unbewusste Körpersprache
Manchmal setzen wir auch bewusst mit unserem Körper falsche Signale – etwa mit einem höflichen Lächeln, auch wenn wir eigentlich genervt sind. Das heißt: Bis zu einem gewissen Grad können wir unsere Körpersprache bewusst steuern. Unser Gesicht zählt dabei zu dem unehrlichsten Körperteil, denn: Die Mimik können wir am ehesten steuern. Meistens präsentieren wir unsere Gefühle allerdings unbewusst. Mit einem zugeneigten Oberkörper und intensiven Blickkontakt zeigen wir, dass wir interessiert sind – wer auf der Stuhlkante, mit einem starr geschlossenen Mund sitzt, fühlt sich wahrscheinlich angespannt und unsicher. Selbst unsere Füße reden – sie sind sogar das vertrauenswürdigste und ehrlichste Körperteil. Achte einfach auf die Fußstellung deines Gegenübers – sie verrät dir, wohin eine Person wirklich will. Wenn beide Füße deines Gesprächspartners auf dich zeigen, ist er aufmerksam und interessiert. Ist der Oberkörper einer Person zu dir gewandt, die Füße zeigen allerdings zu Tür, möchte er das Gespräch beenden.
